Ketten und Bänder
So, jetzt mal was für die fortgeschrittenen Keiler. Zur Steigerung der maximalen Kraft müssen auch maximale Lasten bewegt werden. Wer aufmerksam im Blog gewühlt hat, weiß das es nur einige Wochen sinnvoll ist im maximalen Bereich zu trainieren sofern ich das Training in Blöcke einteile. Somit sollte das ganze Spiel auch möglichst effektiv gestaltet werden.
Jeder Muskel hat einen sogenannten Äquilibriumspunkt. An diesem Punkt heben sich die Muskelkräfte der antagonistischen und agonistischen Muskulatur auf. Dies macht Bewegung erst möglich. Des Weiteren besitzt jeder Muskel eine optimale Gelenkstellung (Point of maximum comfort) zur Entfaltung maximaler Kraft. Als Beispiel: Ich kann wesentlich mehr Last aus der halben Kniebeuge zur Hochstrecke bringen als aus der tiefen Position. Die tiefe Position ist auf Grund der höheren Drehmomente und das längeren Weges schwieriger zu bewältigen. Wenn man sich aber aus der tiefen Position lösen kann und den Kniewinkel auf ca. 90° bringt, dann kann es nicht mehr rückwärts gehen, weil das Gewicht ab diesem Punkt auf jeden Fall bewältigt werden kann.
Um den Muskel auch in dieser komfortablen Position noch etwas zu reizen können Ketten und Bänder als Zusatzlasten eingesetzt werden. Der Vorteil ist, dass sich die Bänder in der sowieso schweren Position entspannen (Ketten liegen mehr auf dem Boden auf) und in der Aufwärtsbewegung an Spannung (Ketten an Gewicht) zunehmen. Somit muss der Muskel auch in der besseren Gelenkstellung viel mehr Kraft aufbringen.
Der Unterschied zwischen Ketten und Bändern ist, dass Ketten während der Bewegung kontinuierlich leichter oder schwerer werden (je nachdem wieweit man sie vom Boden abhebt). Bänder ziehen sich je nach Vordehnung und Bandstärke schneller oder langsamer zusammen. Dies erlaubt es durch die schnellere exzentrische Phase mehr Vorspannung im Muskel zu erzeugen und somit auch einen höheren Kraftoutput. Ketten bewirken im Endeffekt das Selbe, sind aber berechenbarer.
Jetzt fragt der kluge Keiler natürlich: „Was soll das jetzt?!“. Ganz einfach: Durch die erhöhte Muskelspannung über den gesamten Bewegungsspielraum und die meist etwas beschleunigte exzentrische Phase werden mehr schnelle Muskelfasern (Typ IIa) angesprochen, was zu einem enormen Kraftanstieg führt. Und wer mit höheren Gewichten trainieren kann, packt auch mehr Fleisch auf die Schwarte.
Allerdings sind auch die Muskelverletzungen (folglich Muskelkater) nicht zu unterschätzen. Also bitte nur mit Partner trainieren und <Keiler only!>
Bänder gibt es beispielsweise auf: http://www.powersportz.de
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